Mauerwerksabdichtung mit dem Injektionsverfahren: So funktioniert es
Mauerwerksabdichtung mit dem Injektionsverfahren: So funktioniert es
Feuchtes Mauerwerk kann zu ernsthaften Bauschäden führen und die Wohnqualität deutlich beeinträchtigen. Um eine dauerhafte Sanierung zu erreichen, kommt bei vielen Gebäuden die Mauerwerksinjektion zum Einsatz – besonders dann, wenn keine Außenabdichtung möglich ist oder die Kosten gering gehalten werden sollen. Das Injektionsverfahren für eine Kellerabdichtung gilt als effektive Methode, um das Mauerwerk zu trocknen und eine Horizontalsperre nachträglich einzubauen.
In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie das Verfahren funktioniert, welche Injektionsstoffe eingesetzt werden, in welchen Fällen es sinnvoll ist und welche Kosten und Dauer Sie erwarten können.

[fs-toc-h2]1. Was ist das Injektionsverfahren und wie wird es angewendet?
Das Injektionsverfahren ist eine Methode zur nachträglichen Mauerwerksabdichtung. Dabei wird ein spezielles Dichtmittel über Bohrlöcher in das Mauerwerk eingebracht. Die Bohrungen erfolgen in einem definierten Raster, meist in Bodennähe, um eine horizontale Sperrschicht zu erzeugen. Der Injektionsstoff verteilt sich im Mauerwerk, füllt Poren und Kapillaren und verhindert so, dass Feuchtigkeit weiter aufsteigen kann.
Diese Technik eignet sich besonders gut, wenn von außen keine Kellerabdichtung möglich ist – etwa bei angrenzender Bebauung, denkmalgeschützten Fassaden oder bei einzelnen, lokal begrenzten Durchfeuchtungen. Sie kommt häufig bei Altbauten zum Einsatz, bei denen eine ursprüngliche Horizontalsperre fehlt oder nicht mehr funktioniert.
[fs-toc-h2]2. Materialien: Welche Injektionsstoffe gibt es?
Je nach Anwendungsfall und Mauerwerksbeschaffenheit kommen unterschiedliche Injektionsmittel zum Einsatz. Diese unterscheiden sich in Zusammensetzung, Viskosität und Eindringverhalten.
Gängige Injektionsstoffe sind:
- Silikatgele: sehr dünnflüssig, ideal für feines Mauerwerk
- Mikroemulsionen auf Silan-/Siloxanbasis: wasserabweisend, langlebig
- Acrylatgele: besonders elastisch, geeignet bei Rissen
- Polyurethane: stark expandierend, ideal für drückendes Wasser
Welcher Stoff zum Einsatz kommt, hängt davon ab, ob das Mauerwerk bereits durchnässt ist, wie stark es saugt und welche Feuchtigkeit im Keller vorliegt.
[fs-toc-h2]3. Wann ist eine Mauerwerksinjektion sinnvoll?
Das Injektionsverfahren für eine Kellerabdichtung ist besonders sinnvoll, wenn:
- keine oder nur schwer zugängliche Außenflächen vorhanden sind
- das Mauerwerk lokal durch aufsteigende Feuchtigkeit betroffen ist
- eine Horizontalsperre fehlt oder defekt ist
- eine schnelle, kostengünstige Lösung benötigt wird
Vor allem bei Altbauten ist die Mauerwerksinjektion oft die einzige Möglichkeit, das Mauerwerk zu trocknen, ohne tiefgreifende Eingriffe von außen vorzunehmen. Die Methode eignet sich nicht bei stark durchfeuchtetem Mauerwerk, das keine Kapillarwirkung mehr aufweist – in diesen Fällen muss zusätzlich getrocknet oder saniert werden.
[fs-toc-h2]4. Ablauf einer Injektion zur Kellerabdichtung
Eine Mauerwerksinjektion verläuft in mehreren Arbeitsschritten:
Zunächst wird die Wand vorbereitet und der Zustand des Mauerwerks analysiert. Danach folgen Bohrungen in festgelegtem Abstand (meist 10–15 cm), die in das untere Drittel der Wand gesetzt werden. Über spezielle Injektionspacker wird das Dichtmittel eingebracht. Je nach Verfahren erfolgt dies unter Druck oder per Schwerkraft. Nach dem Einbringen wird das Bohrloch verschlossen und das Material härtet innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen aus. Anschließend kann das Mauerwerk getrocknet und bei Bedarf neu verputzt werden.
Arbeitsschritte zusammengefasst:
- Wandvorbereitung und Analyse
- Setzen der Bohrlöcher (alle 10–15 cm)
- Einbringen des Injektionsmittels (Druck/Schwerkraft)
- Aushärtung: wenige Stunden bis 2 Tage
- Nachbehandlung (Trocknung, Putz)
[fs-toc-h2]5. Kosten und Dauer der Mauerwerksabdichtung
Die Kosten einer Mauerwerksinjektion hängen vom eingesetzten Material, der Wandstärke, dem Feuchtigkeitsgrad und der zu behandelnden Fläche ab. Als Richtwert gilt: Zwischen 100 und 250 Euro pro laufendem Meter Wand sind üblich – inklusive Material und Arbeitszeit.
Die Dauer der Arbeiten liegt bei einem typischen Einfamilienhaus bei 1–3 Tagen. Danach muss das Mauerwerk getrocknet werden, was je nach Durchfeuchtung mehrere Wochen dauern kann. Erst danach sollte mit Putz- oder Malerarbeiten begonnen werden.
Die Mauerwerksinjektion ist eine effektive Methode zur nachträglichen Abdichtung bei aufsteigender Feuchtigkeit – besonders dann, wenn eine Außenabdichtung baulich nicht möglich oder wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Sie eignet sich vor allem für Altbauten ohne funktionierende Horizontalsperre sowie für Keller mit punktuell durchfeuchteten Wandabschnitten. Auch bei denkmalgeschützten Gebäuden ist das Injektionsverfahren für eine Kellerabdichtung oft die bevorzugte Lösung, da keine Eingriffe in die Außenfassade notwendig sind.
Auf einen Blick:
- Mauerwerksinjektion bei aufsteigender Feuchtigkeit ohne vorhandene Horizontalsperre
- Ideal bei schwer zugänglichen Außenbereichen oder denkmalgeschützten Objekten
- Sinnvoll bei moderater Durchfeuchtung und kapillar aktivem Mauerwerk
- Nicht geeignet bei vollständig durchnässten oder salzbelasteten Wänden ohne Saugfähigkeit
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