Was ist das Injektionsverfahren für die Kellerabdichtung?
Keller nachträglich abdichten – Wie das Injektionsverfahren funktioniert
Feuchtigkeit im Keller ist ein häufiges Problem bei Altbauten – oft verursacht durch beschädigte oder fehlende Horizontalsperren. Eine Lösung dafür bietet das sogenannte Injektionsverfahren. Es gehört zu den gängigsten Methoden der modernen Kellerabdichtung und eignet sich besonders gut für die nachträgliche Sanierung von feuchten oder durchlässigen Wänden.
In diesem Ratgeber erklären wir, wie das Injektionsverfahren funktioniert, wann es eingesetzt wird, welche Materialien dabei verwendet werden und wie es sich im Vergleich zu anderen Abdichtungsmethoden einordnet.

[fs-toc-h2]1. Funktionsweise der Injektionstechnik
Das Injektionsverfahren ist eine drucklose oder druckgesteuerte Methode zur nachträglichen Kellerabdichtung. Dabei wird ein flüssiges Abdichtungsmittel in das Mauerwerk eingebracht, um dort Hohlräume, Risse oder Kapillaren auszufüllen. Ziel ist es, das weitere Eindringen von Feuchtigkeit zu unterbinden und die Wand kapillarwasserundurchlässig zu machen.
Die Injektion erfolgt in der Regel über vorgebohrte Löcher, die im Abstand von etwa 10 bis 15 Zentimetern in einer oder mehreren Reihen horizontal oder vertikal gesetzt werden. Über spezielle Packer wird das Abdichtungsmaterial in die Wand eingebracht, wo es reagiert, aushärtet und eine dichte Sperrschicht bildet.
[fs-toc-h2]2. Anwendungsbereiche und Vorteile
Das Injektionsverfahren kommt bei der Kellerabdichtung vor allem dann zum Einsatz, wenn ein Keller von innen abgedichtet werden soll – etwa bei:
- Aufsteigender Feuchtigkeit durch defekte oder fehlende Horizontalsperren
- Seitlich eindringender Feuchtigkeit bei durchlässigem Mauerwerk
- Der nachträglichen Abdichtung von Wänden, die außen nicht zugänglich sind
Einer der größten Vorteile liegt in der minimalinvasiven Durchführung. Es sind keine aufwändigen Erdarbeiten nötig, und die Maßnahme kann meist innerhalb weniger Tage abgeschlossen werden. Zudem lässt sich die Abdichtung gezielt auf besonders betroffene Wandabschnitte begrenzen.
[fs-toc-h2]3. Materialien für die Injektion (Harze, Silikate, Acrylate)
Für das Injektionsverfahren werden je nach Anforderung verschiedene Materialien eingesetzt, die sich hinsichtlich ihrer Verarbeitung und ihrer Wirkung unterscheiden:
- Harze (z. B. Polyurethane): reagieren mit Feuchtigkeit, dichten hohlraumfüllend ab
- Silikate: besonders gut zur Porenverengung und zur kapillaren Abdichtung geeignet
- Acrylate: dünnflüssig, schnell reagierend, ideal zur Rissverpressung oder Mikrorisse
Die Auswahl richtet sich nach dem Mauerwerkstyp, dem Durchfeuchtungsgrad sowie dem gewünschten Dichtverhalten. Auch Mischformen oder Kombiverfahren sind möglich – etwa bei gemischtem Mauerwerk oder bei besonders starkem Wassereintritt.
[fs-toc-h2]4. Ablauf der Abdichtung mit dem Injektionsverfahren
Das Verfahren gliedert sich in mehrere präzise Arbeitsschritte:
- Schadensanalyse und Feuchtemessung
- Bohren der Injektionskanäle in festgelegtem Raster
- Einbringen der Packer in die Bohrlöcher
- Injektion des Abdichtungsmaterials (ggf. in mehreren Durchgängen)
- Kontrolle der Dichtigkeit und ggf. Nachverpressung
- Schließen der Bohrlöcher und Nachbehandlung der Wandoberfläche
Die Durchführung dauert – je nach Umfang – zwischen einem Tag und einer Woche. Eine Trocknung des Mauerwerks erfolgt in den Wochen nach der Injektion.
[fs-toc-h2]5. Vergleich mit anderen Abdichtungsmethoden
Im Vergleich zu klassischen Außenabdichtungen ist das Injektionsverfahren kostengünstiger und schneller umzusetzen. Es eignet sich besonders, wenn eine Kellerabdichtung ohne Erdaushub erfolgen soll. Bei stark drückendem Wasser oder großen Schäden stößt die Methode allerdings an ihre Grenzen.
Gegenüber Innenabdichtungen mit Dichtschlämmen oder Sanierputzen bietet das Injektionsverfahren den Vorteil, dass es auch in das Mauerwerk selbst eingreift – und nicht nur die Wandoberfläche schützt.
Wichtige Unterschiede:
- Geringer Aufwand und keine Erdarbeiten
- Direkter Eingriff in das Mauerwerk
- Geeignet für Teilbereiche
- Begrenzte Wirkung bei hohem Wasserdruck
Welche Methode bei einer nachträglichen Kellerabdichtung zum Einsatz kommt, hängt vom Schaden, dem Mauerwerk und der Zugänglichkeit ab. Außenabdichtungen eignen sich besonders bei starkem Wassereintritt - dazu müssen die Außenwände aber frei zugänglich sein. Innenabdichtungen sind eine wirtschaftliche Alternative bei leichten Feuchteschäden oder schwer erreichbarem Gelände.
Kurz zusammengefasst:
- Kellerabdichtung außen: teuer, aber dauerhaft wirksam bei starkem Wasserdruck
- Kellerabdichtung innen: günstig, schnell, begrenzte Schutzwirkung
- Horizontalsperren: bei aufsteigender Feuchtigkeit nahezu unverzichtbar
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